Gruß SMS - Auswege aus dem SMS-Silvester-Stau

Hunderte Millionen SMS werden die Deutschen in diesem Jahr in der Silvesternacht verschicken. Vier entscheidende Tipps von WirtschaftsWoche-Gadget-Inspektor Thomas Kuhn, mit denen Ihre Grüße in der Nachrichtenflut nicht untergehen und rechtzeitig beim Empfänger ankommen.

Es ist die wohl lukrativste und zugleich brisanteste Nacht für Deutschlands Mobilfunkbetreiber. Wenn in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar  – Punkt 24 Uhr – Millionen von Bundesbürgern ihr Silvesterfeuerwerk `gen Nachthimmel schicken, schießt auch in den Funknetzen der Sprach- und Datenverkehr in die Höhe. Rund 310 Millionen Gruß-Nachrichten per SMS werden die Deutschen dann binnen weniger Minuten von Handy zu Handy schicken, prognostiziert der Hightech-Verband Bitkom. Die mitternächtliche SMS-Flut ist annähernd doppelt so groß wie das durchschnittliche SMS-Aufkommen an einem normalen Tag im abgelaufenen Jahr.
Das beschert nicht nur den Netzbetreibern nicht nur ein lukratives Zusatzgeschäft beschweren, sondern auch jede Menge Stress im Netz. Und schon jetzt ist daher absehbar, dass viele der Kurznachrichten nicht unmittelbar zugestellt werden können. Sie landen stattdessen in den SMS-Zentralen der Netzbetreiber und drehen Warteschleifen, bis sie abgearbeitet werden können. Die Folge: Statt direkt nach dem Versand  erreichen sie die Empfänger erst Minuten, teils sogar erst Stunden später.
Wer trotzdem sicher stellen will, dass der Gruß möglichst rasch zugestellt wird, sollte die folgenden Tipps beherzigen:

1 – Terminversand vom PC: Wer lieber den Silvesterraketen hinterherschauen möchte, statt mit klammen Fingern Grüße auf der Handytastatur zu tippen, sollte seine SMS als Terminversand entspannt vom heimischen PC verschicken. T-Mobile, O2 und Vodafone bieten entsprechende Eingabemasken in ihren Onlineportalen an. Dort lassen sich nicht nur die Kurznachrichten bequem eingeben, in der Regel lässt sich auch der gewünschte Absendezeitpunkt voreinstellen. Dann landen die Nachrichten in der Warteschlange SMS-Zentrale beim Netzbetreiber weit vorne und die SMS werden zur gewünschten Uhrzeit automatisch an den Empfänger verschickt.
Wichtig: Wer den Service nutzen will, muss sich bei den Online-Angeboten zuvor allerdings mit seiner Rufnummer und einem Kennwort anmelden. Die Links zu den Angeboten der Netzbetreiber folgen am Ende dieses Artikels.

2 – Terminversand vom Handy: Nicht ganz so bequem wie am PC, aber ähnlich praktisch ist der Terminversand vom Handy. Dazu muss der Sender beim Eintippen der Nachricht einen speziellen Steuer-Code VOR den eigentlichen Gruß-Text der SMS eintippen, mit dem der Absender einstellen kann, um wie viele Stunden der Netzbetreiber die Zustellung der SMS nach dem Verschicken verzögern soll. Die Steuercodes unterscheiden sich von Netzbetreiber zu Netzbetreiber:
 
Bei T-Mobile und Vodafone lautet der SMS-Code*L x#, wobei anstelle des „x“ die Verzögerung in Stunden angegeben wird. „*L 3#“ steht also für eine Zustellung in drei Stunden. Der SMS-Code bei E-Plus lautet *LATERx#, wobei das „x“ ebenfalls für die Stunden steht. O2 bietet den Service nicht an.
Wichtig: Nicht jedes Handy überträgt die SMS-Codes korrekt ans Mobilfunknetz. Wer sicher gehen will, dass der Terminversand funktioniert, sollte eine vorab eine Testnachricht verschicken.

3 – Versand aus dem Entwürfe-Ordner: Nächtliche Arbeit spart sich, wer die Grüße schon einmal rechtzeitig auf dem Handy vorformuliert und – versehen mit der Rufnummer des Empfängers – im Entwürfe-Ordner seines Telefons zwischenspeichert. Dann lässt sich der Gruß um Mitternacht ohne weiteren Aufwand per Knopfdruck auf die Reise schicken. Wer gleichlautende Grüße an mehrere Empfänger verschickt, kann für die Nachrichten auch eine Empfängerliste definieren, an die die SMS dann en bloc verschickt werden.

4 – Vorab abschicken: Weil es im Grunde ja um die guten Wünsche geht und nicht darum, sie Punkt Mitternacht zu verschicken, bleibt als letzte Option natürlich die Möglichkeit, seine Grüße einfach schon ein paar Minuten vor Mitternacht auf die Reise zu schicken. Dann kommen die Nachrichten schon vor der großen Welle an. Ob die Empfänger sie im Neujahrstrubel dann aber auch bemerken, das stellt nicht einmal der größte Aufwand sicher.
In dem Sinne schon jetzt: Ein gutes neues Jahr!

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