"Staatstrojaner für sämtliche Mobilgeräte entdeckt" - gulli

"Experten der University of Toronto sind offenbar auf eine weitere Version des FinFisher-Trojaners gestoßen. Allem Anschein nach ist eine mobile Fassung des Schadprogramms auch mit gängigen Smartphones kompatibel. Durch die Angreifbarkeit von beispielsweise iOS oder Android-Systemen, könnte ein infiziertes Handy zum getarnten Spionage-Tool werden.

Bereits vor einigen Wochen konnten die Sicherheitsexperten des Citizen Labs die Existenz eines Staatstrojaners deutsch-englischer Herkunft nachweisen. Infolgedessen wurden dem Projekt aus aller Welt weitere mysteriöse Dateien unbekannter Herkunft übersandt, aus denen die Forscher nun ihre neusten Erkenntnisse ziehen konnten.

Auf ihrer Webseite schreiben die Mitarbeiter des Instituts der University of Toronto, vom Fund mehrerer Trojaner für iOS, Android, Blackberry, Windows Mobile und Symbian. Die Verhaltensweisen der Software entspreche dabei den beworbenen Methoden einer kommerziellen Software namens FinFisher, die von der Firma Gamma International vertrieben wird. Nach Angaben der Analysten kann ein Angreifer mit Hilfe der Tools den vollen Zugriff auf das betroffene Telefon erlangen. Möglich wäre also beispielsweise die Verfolgung des Zieles mittels des eingebauten GPS-Chips oder der Download sensibler Informationen.
Die Infektion eines Gerätes stellt sich allerdings nicht völlig problemlos dar. Der Benutzer muss für die Installation des Trojaners letztendlich selbst tätig werden, indem er eine Datei ausführt. Diese kann ihm beispielsweise in einer Email oder SMS als wichtiges Software-Update verkauft werden.

Im Rahmen der Dekompilierung der Programme stießen die Forscher wie Screenshots belegen auf den Namen eines Mitarbeiters der Herstellerfirma, sowie die Bezeichnung „Gamma International“ selbst. Das Unternehmen allerdings hält sich in einer zuletzt veröffentlichten Stellungnahme mit näheren Informationen zurück. Zwar würden die gefundenen Codezeilen Ähnlichkeiten mit FinFisher aufzeigen, für eine endgültige Identifikation bedürfe es allerdings weiterer Untersuchungen. Sollten sie die Vermutungen der Forscher allerdings bestätigten, könnte es sich bei den Funden nur um eine widerrechtlich kopierte Demoversion handeln."

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